Peloponnes
Transformationen früher griechischer Gesellschaften und Landschaften (SFB1266-TP-E1)
Ziel des Projektes E1 ist es, für die Region des Golfes von Korinth Umweltveränderungen und ihre Einflussfaktoren auf kulturelle Entwicklungen in der Übergangsphase von der Bronze- zur Eisenzeit zu rekonstruieren (1200-800 v.u.Z). Die Untersuchungen basieren auf komplementären Studien von Sedimentproben und archäologischen Hinterlassenschaften. Dabei werden geochemische, sedimentologische und pedologischen Proxies aus ausgewählten Talbereichen des nördlichen Peloponnes, Aetolien und Boetien erarbeitet. Diese Ergebnisse werden mit archäologischen Proxies verglichen, gewonnen aus einer systematischen Datenaufnahme zeitlich und regional relevanter Fundstellen.
Publikationen:
Seguin, J., Unkel, I., Bauersachs, T., Bintliff, J.L., Dörfler, W., Grootes, P.M., Heymann, C., Manning, S.W., Müller, S., Nadeau, M.-J., Nelle, O., Steier, P., Weber, J., Wild, E.-M., Zagana, E., 2019. 2,500 years of anthropogenic and climatic landscape transformation in the Stymphalia polje, Greece. Quat. Sci. Rev. in press.
(Foto: Bork)
Aktivitäten 2016-2018
Die bisherigen Arbeiten des E1-Teams ergaben eine fundierte Datenbasis als Grundlage für die Gegenüberstellung von archäologischen Daten und Klima- bzw. Umweltproxies im Untersuchungsgebiet rund um den Golf von Korinth (siehe Karte). Als naturwissenschaftlich wie kulturhistorisch relevantes Arbeitsgebiet wurde ein Forschungstranssekt zwischen den westgriechischen Inseln und der korinthischen Ebene angelegt, wobei der Korinthische Golf das einerseits verbindende andererseits trennende Element zwischen den untersuchten Teilgebieten bildet.
Das Projekt beschäftigt sich zeitlich mit dem Übergang zwischen der Bronze- und Eisenzeit, das 12. bis 8. Jahrhundert v. Chr. Dieser Zeitraum war Zeuge tiefgreifender Transformationen der griechischen Gesellschaft, die sich zwischen dem Untergang der mykenischen Paläste sowie dem Prozess der Poliswerdung vollzogen.
Die umwelt- und klimageschichtlichen Daten stammen aus Bohrkernen, die zunächst im Tal von Stymphalia gewonnen wurden und in einer Feldkampagnen 2017 in den Nachbartälern Pheneos und Kaisari. In einer größeren Bohrkampagne 2018 wurde ein Kern aus dem Trichonida-See gewonnen, Griechenlands größtem See, sowie aus dem Vouliagmeni-See. Die Kerne werden derzeit sedimentologisch und geochemisch (XRF und Biomarker) untersucht. Erste Ergebnisse aus Stymphalia wurden im Frühjahr 2019 publiziert (Seguin et al., Quaternary Science Review).